In diesem Artikel möchte ich dir zeigen wie Du mit Hilfe von selbst erstellten Bokeh-Schablonen super coole Hintergründe und Effekte erzeugen kannst.
Dinge die Du zum Basteln benötigst:
- Schwarze Pappe
- Lineal
- Zirkel
- Schere
- Bastelskalpell (optionial)
- Ausstanzer (optional) wie dieser z.B. https://amzn.to/2QGdXWX (Werbung)
- Tesafilm
- Schnittfeste Unterlage
Schritt für Schritt zur Bokehschablone
An Foto-Equipment benötigst Du deine Kamera und ein möglichst lichtstarkes Objektiv (zur Not geht aber auch das Kit-Objektiv). Wenn Du für das Objektiv einen passenden UV-Filter hast, könnte dieser ausnahmsweise mal hilfreiche Dienste leisten, ist aber nicht zwingend erforderlich. Eventuell ein Stativ.
Schritt 1: Bestimme den Durchmesser des Objektives
Das kannst Du machen indem Du mit dem Lineal einmal die beiden am weitesten von einander entfernten Punkte ausmisst. Bei vielen Objektiven steht die Größe aber auch an der Seite oder Vorne drauf, meist zusammen mit dem Symbol für Durchmesser ∅
Schritt 2: Zeichne einen Kreis auf die Pappe und schneide die "Bokeh-Scheibe" aus
Wenn Du nun den Durchmesser kennst, kannst Du nun mit Hilfe des Zirkels den Kreis auf die schwarze Pappe malen.
Falls Du einen UV-Filter für das Objektiv besitzt, zeichne den Kreis etwa 1-2 Millimeter kleiner. So kannst Du später die Schablone in das Objektiv hineinlegen und den UV-Filter davor schrauben, damit die Schablone nicht herausfallen kann. Schneide nun mit der Schere die Schablone aus.
Wenn Du keinen UV-Filter hast, dann mach den Kreis 2-3 mm größer als den Objektiv-Durchmesser. Beim Ausschneiden lässt Du zusätzlich 2-3 Zentimeter Platz, rund um den eingezeichneten Kreis. Wenn Du die Scheibe ausgeschnitten hast, machst Du anschließend senkrecht zum Kreis alle 3-4 cm einen Schnitt bis hin zum Kreis, so dass Du einmal rundherum 10-12 Einschnitte in der Schablone hast. Nun knickst Du die Pappe entlang des einzeichneten Kreises nach Innen und erhältst am Ende so etwas wie eine Kappe, die Du dann über das Objektiv stülpen kannst und mit Testfilm am Objektiv festklebst. Achte aber darauf, dass Du nichts relevantes am Objektiv (z.B. Schalter für Fokussierung) beeinträchtigst. Zuvor muss Du aber noch das "Motiv" erstellen.
Schritt 3: Erstellen des Bokeh-Motives
Jetzt benötigst Du noch das Motiv, welches die Lichter im Bokeh annehmen sollen. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass Du dieses Motiv nun genau in der Mitte der Schablone ausschneidest oder ausstanzt. Tatsächlich kann man wohl berechnen wie groß dieses Motiv sein sollte (siehe Formel). Ich habe aber auch mit verschiedenen Größen gute Ergebnisse erzielen können. Beliebte Motive sind Herzen oder Sterne aber es funktioniert auch alles andere, z.B. Tannenbaum, Schmetterling oder Smileys. Vielleicht sogar deine Initialen - sollte ich auch mal ausprobieren.
Formel zur Berechnung der Motivgröße:
Brennweite geteilt durch größte Blende
also z.B. 50mm geteilt durch 1.8 Lichtstärke = 27,8 mm
Das ausgestanzte oder ausgeschnittene Motiv müsste also ca. 27,8 mm groß sein
Schritt 4: Verheiraten der Schablone mit dem Objektiv
Zum Schluss muss die Schablone nun noch vor das Objektiv gesetzt werden. Wenn Du die Variante mit dem UV-Filter gewählt hast, legst Du die Schablone einfach in das Objektiv hinein und schraubst den UV-Filter auf das Objektiv. So kann die Schablone nicht herausfallen. Wenn Du ohne UV-Filter arbeitest muss Du die Pappe mit einen Streifen Tesa am Objektiv befestigen.
Schritt 5: Nun kann es losgehen
Du kannst z.B. im Halbautomatischen Modus mit Blendenpriorität fotografieren. Das bedeutet Du stellst die Blende ein und die Kamera übernimmt die Zeiteinstellung. Achte aber darauf, dass die Belichtungszeit nicht zu lange ist, da es sonst unweigerlich zu Verwacklern kommen wird. Du kannst natürlich auch mit einem Stativ fotografieren um dem entgegen zu wirken. Ich würde dir empfehlen zunächst einmal mit komplett geöffneter Blende, also z.B. Blende 1.8 zu starten. Fokussiere ein Motiv im Vordergrund an und sehe zu, dass im unscharfen Hintergrund Lichter und Lämpchen hast. Gegebenenfalls musst Du mit den Abständen zwischen Motiv und Hintergrund etwas "jonglieren" bis der Effekt eintritt.
Das wars schon gewesen. Viel Spaß beim umsetzen und ausprobieren.
Dein Frank